"Wer ein WARUM zum Leben hat, erträgt fast jedes WIE." (Friedrich Nietzsche)
Die Frage nach dem Sinn des Lebens beschäftigt die Menschen seit Jahrtausenden. Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Warum sind wir hier? Welchen Sinn gebe ich meinem Leben? Jeder Mensch muss für sich seine individuelle Antwort auf diese Fragen finden.
Die über 10 Kooperationspartner*innen haben "Leben.Sinn.Suche" als Schwerpunktthema der sechsten Wochen der Toleranz festgelegt. In unterschiedlichen Formaten werden Lebensentwürfe von Menschen vorgestellt, die aufgrund besonderer (teils leidvoller) Erfahrungen intensiv nach einem Warum suchen. Andere Beiträge inspirieren uns zum Weiterdenken bei der eigenen Suche. Wieder andere holen uns ins Jetzt und Hier: Mithelfen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen, kann ein Sinn des Lebens sein.
Wir freuen uns sehr, David Mayonga mit einem Lesekonzert bei der Auftaktveranstaltung begrüßen zu dürfen.
Er ist in der bayrischen Provinz groß geworden und spricht Dialekt. David Mayonga sieht sich in erster Linie als Bayer. Dennoch wird er aufgrund seiner Hautfarbe schon am ersten Tag im Kindergarten zurückgewiesen: "Nein, ein Neger darf nicht neben mir sitzen." Bis heute begleiten ihn rassistische Anfeindungen. Die Polizei durchsucht sein Auto, beim Einkaufen wird er mit "Was du wollen?" begrüßt.
In seinem Buch "Ein Neger darf nicht neben mir sitzen" gibt David Mayonga einen Einblick, warum wir Menschen solch eine Angst vor dem Anderssein haben. Warum wir diskriminieren und was wir tun können, um dem weniger Raum zu geben.
Doch schon lange bevor er angefangen hat, "Ein Neger darf nicht neben mir sitzen" zu schreiben, hat David Mayonga ein anderes Ventil für den Ausdruck seiner Erfahrungen entdeckt: den Rap. Dieser Abend wird daher eine Mischung aus Rap und Rassismus, Beats und Buch, Text und Toleranz. Angereichert mit vielen persönlichen Erlebnissen ist "Ein Neger darf nicht neben mir sitzen" ein Appell gegen Angst und Vorverurteilung und für eine Gesellschaft, in der wir Menschen danach beurteilen, wer sie sind und nicht, wie sie aussehen.
"MAN KANN SICH AN RASSISMUS NIE GEWÖHNEN, WEIL ER IN IMMER ANDERER FORM AUFTAUCHT."
David Mayonga (*1981 in München), auch bekannt als Roger Rekless, ist als Musiker und Produzent überwiegend in der Hip-Hop-Szene unterwegs. Für den Bayerischen Rundfunk moderiert er auf PULS und Bayern 3. Zudem arbeitet der studierte Sozialpädagoge international in der offenen Jugendarbeit, unter anderem im Auftrag des Goethe-Instituts.